Die Familie mit den Schlittenhunden
Ein Film von Ralf Breier und Claudia Kuhland
Dave und Kristen Olesen leben mit ihren beiden Töchtern Annika, 15 und Liv, 12 völlig isoliert in der unberührten Wildnis der kanadischen Nord-West-Territorien. Im Winter erreicht man ihr Domizil nur per Flugzeug oder Schlitten, im Sommer braucht es neun Stunden mit einem schnellen Boot. Vierzig Huskys gehören zur Familie, die nächsten Nachbarn sind Karibus, Elche, Wölfe und Bären, der nächste Mensch wohnt zwei Schlittenstunden entfernt. Die Olesens leben ohne fließendes Wasser, auch bei Eiseskälte nutzen sie ihre Plumpsklos, sie fischen und jagen und alle lesen viele Bücher. Eltern und Kindern erfüllen ihre tägliche Pflichten mit erstaunlicher Widmung und Disziplin, vom Wasser schöpfen bei minus 40 Grad über Holzhacken bis zum Homeschooling. Die wöchentliche Sauna zur Reinigung, nächtliche Basketballspiele mit Kopflampen beleuchtet oder ein Fernsehabend mit VHS-Bändern gehören zum Luxus. Die Tage sind kurz, die Winter lang, der Große Sklavensee vor der Haustür ist acht Monate im Jahr zugefroren, ideal für Schlittenhunde. Dave und Kristen waren Mitte zwanzig, als sie hier her zogen, sie war Sozialarbeiterin, er Lehrer und Pilot, beide lieben den Norden, die Kälte und „mushing“, Schlittenhunderennen. Sie verliebten sich ineinander und in das unbewohnte Stückchen Land, das zum Verkauf stand. Gute fünfundzwanzig Jahre später haben sie eigenhändig sieben Hütten und ein Wohnhaus gebaut. Dave verdient Geld als Buschpilot, Kristen managt den Hof, Annikas und Livs beste Freunde sind die Huskys, die sie von Klein auf kennen. Die Olesens sind eine außergewöhnliche Familie, klug, bodenständig und warmherzig, eine eingeschworene Gemeinschaft aber offen und tolerant.
Dave nahm zum letzten Mal vor fünfzehn Jahren am Iditarod teil, dem mythischen Schlittenhunderennen in Alaska. Doch dem frisch gebackenen Vater wurde die komplizierte Anreise zu viel. Es ist also ein historischer Augenblick für die Familie, als Annika mit dem Training für ihr erstes Rennen, den Junior Iditarod beginnt. Die ganze Familie zieht an einem Strang und verbringt mehrere Monate mit der Vorbereitung. Die langen Trainingsläufe, komplizierten Reisevorbereitungen und die Auswahl der zehn mitreisenden Rennhunde bestimmen nun den Tagesablauf. Schließlich starten sie mit einem kleinen Flugzeug und einem Mietwagen auf eine viertausend Kilometer lange Reise nach Alaska. Die Hunde sind noch nie geflogen, sie kennen keine Autos und auch keine anderen Hunde. Die tagelange Fahrt auf eisigen Winterstraßen steckt voller unerwarteter Hindernisse, die gegnerischen Teams entpuppen sich als wesentlich professioneller und die Rennstrecke überfordert die unerfahrene Annika. Als einige Hunde sich in einen schrecklichen Kampf verbeißen, steht das ganze Unternehmen vor dem Aus. Annika muss sich entscheiden, ob sie mit frischen, fremden Hunden ihre Chancen auf einen guten Platz wahrt oder ob sie das Risiko eingeht, nicht ins Ziel zu kommen, indem sie mit den Huskys weiter macht, die sie als Welpen schon kannte.
„Die Familie mit den Schlittenhunden“ ist ein bewegender Familienfilm, wunderschön gedreht vor der majestätischen Kulisse des großen Nordens, eine Geschichte über Leidenschaft, bedingungslose Liebe und das Erwachsenwerden.
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